Gefühle wollen erlebt und durchlebt werden. Sie zu verdrängen oder zu unterdrücken hat Konsequenzen, die sich sowohl körperlich als auch psychisch bemerkbar machen können. Letztendlich sind Gefühle ein Ausdruck von Energie, der wir mit unseren Worten einen Namen geben. Im Segelboot des Lebens bist Du der Steuermann/die Steuerfrau über Deine Gefühle und es liegt in Deiner Macht, wie Du Deine Lebenssegel setzt und welchen Kurs Dein Boot einschlägt.
Inhaltsverzeichnis
Frieden mit Deinen Gefühlen schließen
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In der heutigen Folge erfährst Du wie Du Dich mit Deinen Gefühlen, auch vermeintlich negativen Gefühlen anfreunden kannst und wie ich gelernt habe damit umzugehen. Denn Leben ist Fühlen. Doch manchmal fehlen uns die passenden Worte, um Gefühle zu beschreiben, um zu beschreiben, was tatsächlich in uns vorgeht. Daher freu Dich auf persönliche Einblicke aus meinem Leben und konkrete Beispiele und Tipps, wie Du Freundschaft und Frieden mit Deinen Gefühle schließen kannst.
Dass ich heute über Gefühle spreche wie ich es jetzt tue war nicht immer so. Wie hat sich das bei mir gewandelt? Dazu nehme ich Dich zu Beginn dieser Folge mit in einen besonders prägenden Moment in meinem Leben: den Tod meines Vaters. Und weil um den Jahrestag immer wieder besondere Gefühle hochkommen, dachte ich mir, ich nehme es auch als Anlass, um in dieser Podcastfolge darüber zu sprechen, wie die emotionale Reise für mich im Umgang mit diesem Verlust war und wie ich gelernt habe, mich mit den damit verbundenen Gefühlen anzufreunden und Frieden zu schließen.
Ein prägender Moment in meinem Leben
Ich hab es noch ganz genau vor Augen, den Tag im Juli 2005, als die Nachricht kam, dass mein Vater sich das Leben genommen hat. Doch was danach passiert ist, wie ich auf die Nachricht reagiert habe, ist bei mir komplett ausgeblendet. Aus meiner Erinnerung, meinem Bewusstsein wegradiert und gelöscht. Vermutlich auch als Schutz, um zu überleben bzw. mit der Situation umzugehen.
Was ich weiß ist, dass ich am Tag danach auf dem Tennisplatz stand und ein Match gespielt habe für die Junioren-Mannschaft. Während des Spiels war ich total fokussiert, nach dem Einzel brachen alle Dämme und ich hab einfach geweint.
Warum erzähle ich Dir diese Geschichte? Ich gebe zu, es fiel mir lange schwer, über den Verlust meines Vaters zu sprechen und mich bewusst mit den Gefühlen, die damit verbunden sind, auch mit den Umständen des Todes, auseinanderzusetzen: Gefühle wie Traurigkeit, Scham, Schuld, Wut, Hilflosigkeit – auf der einen Seite. Und gleichzeitig auch Dankbarkeit, Wertschätzung und Liebe.
Gefühle durchleben statt verdrängen
Ich habe im Laufe der Jahre und mit Unterstützung an meiner Seite gelernt, wie wertvoll es ist, die Gefühle zu fühlen und zu durchleben, die mir im Alltag begegnen – besonders in herausfordernden Situationen, ob das ein Schicksalsschlag ist, eine Verlusterfahrung, Trennung oder sonsitge Veränderungen wie ein Berufswechsel oder ein Umzug.
Der Schlüssel für mich dabei ist die Erkenntnis, das ich es selbst in der Hand habe mit meiner Reaktion auf das, was mir begegnet, wie ich die Situation interpretiere und wie ich mich fühle. In anderen Worten. Du machst Deine Gefühle selbst und nicht ein anderer oder eine Situation im Außen.
Worauf richtest Du Deinen Fokus?
Du kannst Dir das bildlich so vorstellen. Stell Dir vor jedes Leben von uns ist wie eine Fahrt im Segelboot. Eine Lebensfahrt. Dir und mir, uns allen weht dabei derselbe Wind entgegen. Du kannst die Winde nicht beeinflussen, die Dir entgegenkommen, mal Rückenwind, mal Gegenwind, mal eine leichte Böe und auch mal heftiger Sturm. Doch es liegt in Deiner Macht zu entscheiden, wie Du auf das reagierst, was Dir begegnet – sprich es liegt in Deiner Macht zu entscheiden wie Du Dein Lebenssegel neu setzt und welchen Kurs Dein Segelboot weiter einschlägt.
Die Frage ist also, worauf richtest Du Deinen Fokus. Mit meinen Lebensreden möchte ich Angehörigen helfen, den Fokus weniger auf das zu richten, was fehlt. Und vielmehr auf das, was da ist und weiter bleibt von der geliebten Person.
Gesunder Umgang mit Trauer
Im Umgang mit der Trauer geht es für mich nicht darum etwas schön zu reden und einfach platt zu sagen: Kopf hoch, schau nach vorne, das Leben geht weiter. Trauer und Traurigkeit brauchen ihren Raum. Sie zu verdrängen kann auch Folgen haben. Studien besagen, dass nicht durchlebte Trauer die Ursache für 60% der Depressionen ist. Als ich diese Zahl bei einer Weiterbildung letzte Woche gehört habe, dachte ich mir so: Krass, das ist echt viel!
Du siehst also: Gefühle wollen erlebt und durchlebt werden. Letztendlich sind Gefühle nichts anderes als ein Ausdruck von Energie, der wir mit unseren Worten einen Namen geben. Gefühle beim Namen zu nennen, sie benennen zu können ist schon mal ein erster Schritt in der Bewusstmachung.
Erster Schritt: Bewusstmachung – Rad der Gefühle
Ein praktisches Tool, das ich Dir für den Bewusstmachungsprozess ans Herz legen kann ist das „Wheel of Emotions„, zu Deutsch das „Rad der Gefühle„. Wenn es um Gefühle geht, dann fehlen uns oft die Worte. Das Rad der Gefühle schenkt Dir dafür mehr Klarheit und Inspiration, welche Gefühle es denn so alles gibt. Als ich zum ersten Mal mit diesem Rad der Gefühle gearbeitet habe, war ich echt erstaunt, wie viele verschiedene Gefühle wir tatsächlich fühlen können.
Mit dem Rad der Emotionen erhältst Du einen Überblick über benachbarte, verwandte oder gegensätzliche Gefühle, z.B. „traurig“ und „glücklich“. Hinter dem Gefühl “traurig” stecken dann zum Beispiel noch weitere verwandte Gefühle wie bedrückt, mutlos, schuldbewusst, einsam, verzweifelt, elend oder enttäuscht.
Dem gegenüber stehen auf der anderen Seite hinter dem Gefühl “glücklich” noch weitere verwandte Gefühle wie fröhlich, zufrieden, freudig, optimistisch, sorglos, erwartungsvoll, stolz und erleichtert.
Zweiter Schritt: Wie und wo nimmst Du Gefühle wahr?
Vielleicht hast Du beim Lesen auch bereits einen Unterschied gespürt, wie die einzelnen Worte auf Dich wirken. Möglicherweise kannst Du das bereits in Deinem Körper spüren, wie und wo Du ein bestimmtes Gefühl wahrnimmst, z.B. als Enge, Weite, Wärme, Kälte, Kribbeln oder Pulsieren.
Leben ist Fühlen. Gefühle sind Energie und wir geben dieser Energie mit unseren Worten einen Namen. Und es liegt in Deiner Macht, welche Gefühle Du erzeugst durch Deine Interpretation auf die Ereignisse in Deinem Leben und wie Du diese kanalisierst – erinnere Dich an die Metapher mit dem Segelboot: Du kannst die Winde nicht beeinflussen, aber es liegt in Deiner Macht zu entscheiden, wie Du Deine Lebenssegel setzt.
Gefühle als Wegweiser annehmen
Was ich Dir damit sagen will: Gefühle sind Dein Freund und nicht Dein Feind – auch hinter den vermeintlich negativen Gefühlen wie Trauer, Wut und Scham – steckt eine Chance auf Wachstum, wenn Du bewusst damit umgehst.
Leben ist Fühlen. Und hinter der Trauer steckt Liebe. Wenn Du in der Traurigkeit bist, bist Du nur einen Schritt entfernt von der Liebe. Denn ohne Liebe gibt es keine Traurigkeit.
Das habe ich selbst auch beim Verlust meines Vaters gespürt. Auch wenn die Erkenntnis eine Weile gebraucht hat um zu reifen, schaue ich jetzt zurück vor allem mit Dankbarkeit und Liebe. Und ja, da gibt es auch Tage an denen Traurigkeit, Scham und Wut in mir aufkommen. Trauer braucht ihren Raum und darf gefühlt werden. Leben ist fühlen. Die Situation ist nicht in Ordnung. Aber Du bist in Ordnung.
Wie setzt Du Dein Lebenssegel?
Doch dann geht es für mich darum zu schauen: Wie geht es weiter? Was bringt Dich weiter? Was wartet hinter dem Horizont? Worauf willst Du den Fokus in Deinem Leben richten und wie findest Du wieder die Freude am Leben?
Ich bin überzeugt, dass der Schlüssel in Dir liegt, in jedem von uns. Die Frage ist: Bist Du bereit, Dir zu erlauben, wieder Freude in Deinem Leben zu fühlen?
Erinnere Dich daran: Du sitzt am Steuerrad Deines Lebens. Gefühle entstehen aus Dir. Du kannst die Winde nicht beeinflussen, aber es liegt in Deiner Macht wie Du die Segel setzt.
Wenn Du Unterstützung benötigst, um Dein Lebenssegel neu auszurichten, um von der Trauer wieder hin zu mehr Lebensfreude zu kommen, dann melde Dich gerne bei mir. Ich freu mich auf Deine Kontaktaufnahme, gerne per Mail (coaching@friedrichstratmann.com) oder reserviere Dir direkt einen Termin für ein kostenfreies 20-minütiges Erstgespräch mit mir.
Denke daran: Frieden beginnt in Dir.
Alles Liebe
Dein Friedrich
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Friedrich als Trauerredner anfragen: reden@friedrichstratmann.com
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Podcast Production by Glücksbotin Lea